Laaaaangzeittest - und richtig Gas geben!

Nach acht Jahren dem aktuellen Stand angepasst am 9.12.2010

Unser gutes altes Familienauto „Schnurri“ (ein Passat Kombi Bj. '91) kam langsam in die Jahre. Schon seit einiger Zeit waren wir auf der Suche nach einem Ersatzfahrzeug für den Fall, daß es mal ganz plötzlich „aus“ sein sollte. Das wurde es dann übrigens nicht, wir haben den Wagen dann an einen jungen Autonarren verkauft, der noch lange daran herumschraubte, bis man es – von Farbe und Autokennzeichen abgesehen – nicht mehr wiedererkannte. Den TÜV nach 11 Jahren hatte das Auto noch bravourös gemeistert. Aber ganz ohne Klimaanlage und Airbags wollten wir nicht mehr herumfahren.

Lange Zeit haben wir uns dabei mit dem Opel Zafira befasst. Dieses Auto war zur damaligen Zeit das einzige wirklich flexible Fahrzeug und lange Zeit Klasseneinziger – den sehr beliebten VW Touran gab es ja erst später. Besonders hilfreich war eine damals noch ziemlich im Aufbau begriffene Seite im Internet. :
www.langzeittest.de

Der Langzeittest e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fahrzeuge aus der Sicht von Einzelnutzern darzustellen. Hierzu gibt es regelmäßige Berichte (idealerweise im Monatsrhythmus), technische Anleitungen, häufig gestellte Fragen. Auch ein Diskussionsforum gehört zu jedem Fahrzeug. Die beschriebenen Fahrzeuge sind nicht ausgewählt – sobald sich freiwillig Autoren für Berichte melden, kann ein Langzeittest gestartet werden. Die Tester gehen keine Verpflichtung ein, werden nicht entlohnt und auch nicht von seiten der Hersteller unterstützt. Der Name LANGZEITTEST rührt von der Dauer der Berichterstattung her: Anders als das Portrait in einer Autozeitschrift berichten die Selbstnutzer teilweise sehr subjektiv von ihren Sorgen und Nöten - Quietscher und Wackler, jeden Werkstattaufenthalt und jede Umbauidee, Bezugsquellen im Ausland usw. sind eine Berichterstattung wert, und üblicherweise läuft diese Berichterstattung über mehrere Jahre. Der individuelle Schnitt der Berichte relativiert sich durch die zahlreichen Kommentare anderer Fahrzeugnutzer in den Foren, die im Gesamtbild wiederum einen verlässlichen Spiegel für das Fahrzeug darstellen dürften.

Angefangen hatte alles mal mit den Erfahrungen und Berichten von Oliver Riesen über seinen Opel Zafira (A), zwischenzeitlich waren mehr als dreißig Fahrzeugtests gleichzeitig aktiv, Tendenz schwankend.

Wir sind den Zafira auch mal ein langes Wochenende probegefahren. Ein durchaus praktisches Auto, das uns aber nicht restlos überzeugen konnte: mit „Schnurri“ waren wir doch einiges an Sitz-Platz und -Komfort gewöhnt, was der Zafira so uneingeschränkt aus unserer Sicht nicht bot, obgleich das geniale Zusatzsitzsystem und das Ladeplatzangebot auf nur 4,32 m Fahrzeuglänge sehr verlockend waren. Der Zafira B mit seinen stark vergrößerten Platzangebot war noch in weiter Ferne.

Den entscheidenden Tip erhielten wir aus der Verwandtschaft, da hatte man sich den neuen Peugeot 307 SW angesehen und begeistert davon geschwärmt. Ich zog gleich in der Woche darauf zum Händler und fand ein Auto, das genau in unsere Nische passte. Platzangebot und bequemes Reisen zu viert, Ausflugsmöglichkeiten zu sechst und das alles bei normalen Außenmaßen und einer beachtlichen Serienausstattung mit sinnvollen Extras – all das hat uns sehr überzeugt. Auch das gigantische große Glasdach war damals ein Novum und ein absolutes Pro-Argument.

Wir haben uns schnell entschieden. Aus den avisierten fünf Wochen wurden nachher fast drei Monate, so dass wir für den Sommerurlaub das letzte Mal unseren „Schnurri“ nach Südtirol ausführen und die sommerliche Hitze ohne Klimaanlage genießen durften. Ende August 2002 aber hatten wir unser neues Familienauto, welches uns bis heute (Dezember 2010) treu begleitet hat und nur eine wirklich ärgerliche Panne hatte. Ich schloss noch eine Fünfjahresgarantie ab, die sich streng genommen nicht wirklich gerechnet hatte, aber auch keine Fehlinvestition war.

Ende 2005, bei knapp 60.000 km, ließ ich zudem eine Flüssiggas-Anlage von Landirenzo nachrüsten. Seither wird richtig Gas gegeben – nicht nur im übertragenen Sinne. Die Anlage hat sich über die bislang 80.000 km voll bewährt. Durch das erheblich günstigere Autogas waren die Investitionskosten nach 40.000 km wieder eingefahren. Insgesamt gehe ich von einer Ersparnis von etwa 2500 Euro an Fahrtkosten aus. Das klingt nicht nach viel. Das anfangs dünne Tankstellennetz ist inzwischen gut bestückt. Besonders wohltuend aber ist, dass die Schwankungen der Gaspreise nicht den Irrsinn der stündlichen Preisabsprachen bei den Benzin- und Dieselpreisen mitmachen, sondern sich maximal im Zweiwochenrhythmus ändern. Man plant also seine Tankaufenthalte wie früher nach Gelegenheit und nicht nach Tageszeit. Zusammen mit dem Preis für einmal Volltanken (40 Euro für 600 km Fahrstrecke) ergibt sich daraus der Hintergrund für eine eher lustige Nebenwirkung der Umrüstung: ein breites Grinsen beim Tanken ...

Da mir der private Zafira-Test so gut gefallen hatte, hatte ich mich von Anbeginn entschlossen, meine Erfahrungen und Erlebnisse auch dort zu veröffentlichen. Alles meine Berichte, Erlebnisse und etliche Fotos befinden sich immer noch dort. Der Peugeot 307 im Langzeittest bei Langzeittest:

www.langzeittest.de/peugeot-307-sw

Viel Spaß beim Schmökern!

Arndts neue Familienkutsche im Langzeittest von Oliver RIESEN – www.die-arndts.de/peugeot307e