Stand 10.1.2004 – Lichtbericht von Janko Hack – Letzte Durchsicht: 23.4.08
Einstmals setzte ich diese Seite in Erwartung kommender Dinge. Irgendwann hatte ich die Zeit gefunden, meine kühnen Beleuchtungsideen in die Tat umzusetzen.
[Nachtrag Oktober 2012]: Inzwischen nutze ich die erfolgreiche
Beleuchtung in unserem Familientelefon sehr gern. Die
im Nachtrag vom 17.02.2012 genannte erfolgreiche Umrüstung eines
Displays mit einer Elektrolumineszenzfolie ist inzwischen im normalen
195 eingebaut. Folie und Transverter hatte ich von SEGOR schon seit
Jahren herumliegen. Der kleine Transverter wird über einen
kleinen Kippschalter rechts neben der QUERTZ-Tastatur (da wo im
Gehäuse genug Platz dafür war) von einer internen
12-V-Versorgung mit Strom mitversorgt. Das Pfeifen ist vollständig
verschwunden, nachdem ich das Hochspannungskabel durch eine
abgeschirmte Litze ersetzt habe. Der Transverter (etwa 20x15x8 mm
klein) ist unter den Flachbandkabeln zum Display eingeschoben und
nicht extra fixiert. An sich könnte das Display ständig
beleuchtet bleiben, aber aus Haltbarkeitsgründen (ELs leben bei
weitem nicht so lange wie LEDs) wird das Display doch meist
abgeschaltet.
Im täglichen Gebrauch zeigt sich zudem, dass
durch die Entfernung der Reflexionsfolie der Tageslichtkontrast
gefühlt deutlich gelitten hat. Mit dem Einschalten der
Beleuchtung ist aber sofort alles bestens wieder lesbar.
[Nachtrag 17.02.2012: Jankos Bericht ist absolut zutreffend, ich habe dem Handling von Display und EL-Folie nicht viel hinzuzufügen, außer dass ich das Abkleben der Schnittkanten mit einem Streifen Tesafilm empfehle. Außerdem muss man darauf achten, die richtige Seite der Folie mit dem Hochspannungsanschluss zu verbinden, sonst stürzt der Displaycontroller sofort ab (er geht aber nicht kaputt dabei). Ich habe inzwischen ebenfalls ein Display aus einem defekten 195 „geschlachtet“ - die Silberfolie hinter dem Display muss man wirklich gaaaanz langsam (einige Sekunden pro Millimeter) abziehen, ich habe sie zwischendurch mit einem Fön immer erwärmt (weil das den Kleber weicher macht) und so ca. 10 Minuten daran gefummelt. Mein Transverter hängt aber an einer internen Versorgung und wird über einen Schalter, den ich wie in der hier auch beschriebenen Stummschaltung platziert habe, nur bei Bedarf eingeschaltet. Das leise Pfeifen ist so zu ertragen. Der Aufbau erfolgte zunächst im defekten 195, eine Übertragung in mein Nutztelefon steht noch aus, dann wird die Dokumentation auch erweitert.]
---
Aber es gab und gibt beleuchtete 195er! Zum
Beispiel bei „EastClintwood“. Mehr weiß ich von ihm
nicht mehr, seine Website ist verschwunden. Außerdem habe ich
noch den Bericht von Janko Hack, der ebenfalls eine
Elektrolumineszenz-Folie einsetzt und
dessen umfassener Bericht hier nachzulesen
ist.
Pionier der ersten Stunde aber
ist nach meinen Erkenntnissen Jens
Lademann. der sein 195 auf
ähnliche Weise wie in meinem ersten unten berichteten Versuch
mit freundlicher Unterstützung durch www.eningma.de
(ähm, eigentlich wollte ich ja nicht werben) mehr oder weniger
erfolgreich hat beleuchten können. (Auch diese beiden Webseiten
sind inzwischen Geschichte).
Hier sein Kommentar:
„Zu meinem Vorgehen: Habe das Display in seine Einzelteile zerlegt, den Metallrahmen mit Kerben versehen, und an diese Kerben die LED's (18Stck) angeklebt, damit sie seitlich ins Display scheinen. Das sah mit blauen LED's auch ganz prima aus, bis ich das Display wieder mit Strom versorgte :-( Irgendwie hat die nun blaue Grundfarbe wohl die Pixels verschluckt... Man musste den Kontrast ganz raufdrehen, und dann sah es im Hellen wieder Sch... aus...“
Für alle nach wie vor Todesmutigen hier mal meine Erkenntnisse, damit nicht noch einmal einer diesen Fehler unnötigerweise zu machen gedenkt sich genötigt fühlt :-)
Das Display ist
bekanntermaßen eines von diesen Grüntypen mit leicht
bläulicher Pixelfarbe. Gegenüber den grauen Displays ist
hier eine meiner Meinung nach geringere Abhängigkeit des
Kontrasts vom Betrachtungswinkel zu verzeichnen. Unverzichtbarer
Bestandteil ist eine Reflexionsfolie hinter dem Display. Sie zu
entfernen ist ein Risiko in zweierlei Hinsicht: Erstens
verschlechtert sich die Lesbarkeit des Displays drastisch und kann
nur durch Zusatzmaßnahmen wie eine reflektierende
lichtdurchlässige Folie (oder Papier) in Verbindung mit
Backlight gerettet werden. Viel schwerwiegender ist jedoch, daß
man sich dabei leicht auch die Polarisationsfolie hinter dem Display
zerstören und das Display damit vollständig kaputt bekommen
kann. Ein neues kostet so ca. 120 DM.
Tiptel setzt Varianten
dieses Displays in seinen neuen Anrufbeantwortern (340clip ff.) ein.
Dort ist das Display mit einer LED-Fläche hintergrundbeleuchtet,
und das um den Preis einer ziemlich schlechten Lesbarkeit bei
Tageslicht ohne Beleuchtung. Mit Dauerbeleuchtung ist es hingegen zu
ertragen. Gut, das wollen wir ja auch.
Der Einbauplatz ist hingegen recht beschränkt. Die gewölbte Scheibe ist eine reine Designfrage; im mittleren Bereich hebt die Scheibe weit vom Display ab, aber am Rand läßt sie kaum Spielraum. Zu den Seiten hin ergeben sich mehrere mm Platz, so daß man von der Seite besser beleuchten kann. Leider ...aber dazu später.
Vor diesem Hintergrund habe ich mich für die Realisierung einer Auflichtbeleuchtung auf die Reflexionsfläche entschieden. Jede Armbanduhr mit Lämpchen wird so beleuchtet. Das Ergebnis ist nicht berauschend, aber ich will auf der Scheibe ja nicht fernsehen, sondern im Dämmerzustand (beleuchtungsmäßig) was erkennen können. Solange ich die Fläche hinter dem Display in Ruhe lasse, behalte ich auch die gute Tageslichlesbarkeit. Also: ans Werk!
Demontage:
Die Demontage des Displays ist erfreulich einfach. („Clintwood“
(Link s.o.) hat das prima beschrieben). Nach dem Öffnen des
Gehäuses sollte man die zu dem Display führenden
Steckverbinder trennen, anschließend das Mainboard entfernen.
Das Displaygehäuse ist mit zwei Schrauben gesichert. Man kann es
dann problemlos entfernen. Die Rastnasen zu öffnen ist auch ein
Kinderspiel, dann liegt die Leiterplatte schon enthüllt auf dem
Tisch.
Das Display hat nur aufgedampfte Leiterbahnen und wird von
der Leiterplatte aus mit den berühmten karbonisierten
Gummistreifchen
kontaktiert.
Ein Metallrahmen,
der durch Schlitze in der LP greift und dessen Nasen dahinter
schlicht umgebogen sind, hält das ganze zusammen. Diesen
Metallrahmen habe ich vorsichtig und ohne Gewaltanwendung entfernt.
Die Display-Scheibe klebt anschließend noch auf den
Gummistreifen. Beim
Abheben auf peinliche Sauberkeit achten und nichts berühren!
Sehr
leicht schleicht sich ein wenig Dreck oder Staub bei der
Wiedermontage ein und dann fehlen einem plötzlich ganze
Pixelreihen... ich habe da böse Erfahrungen gemacht.
Den
Metallrahmen habe ich anschließend auf den Schmalseiten mit je
drei und auf den Breitseiten mit je 5 Öffnungen in der Größe
von ca. 2x3 mm versehen (Abstände waren glaube ich 1,25 und 1,5
cm). Gute Dienste hat mir dabei eine Minibohrmaschine mit
Trennscheibe geleistet. Das allein war schon Arbeit genug.
Für
die Beleuchtung hatte ich mir 0306er
grüne SMD-LEDs auserkoren (20 Pf/Stück bei Reichelt). Ich
glaube, hellere hätten es auch nicht gebracht. Für die
Halterung dieser Winzlinge habe ich mir kleine, 3 mm breite Streifen
aus doppelseitigem LP-Material gesägt, im erforderlichen Abstand
kleine Nuten in die Seiten gefräst und dort die SMD-LEDs
eingeklebt, um sie anschließend zu verlöten –
jeweils gegenpolig. Wenn man danach versetzt die Oberstreifen
durchtrennt, bekommt man eine prima Reihenschaltung. Dazu
gleich.
Diese Halter wurden an die Aussparungen im Metallrahmen
des Displays gesetzt und schnöde mit ein wenig Heißkleber
fixiert. Anschließend erfolgte die Verdrahtung.
Ich war so
mutig und habe so 2 Gruppen á 8 LEDs (5 in der Breite und 3 in
der Höhe) hintereinandergeschaltet. Auf der Leiterplatte gibt es
einen Gleichrichter für die vom Netzteil kommende
Wechselspannung, den habe ich kurzerhand angezapft. Einen
Vorwiderstand braucht man dann so gut wie nicht. 20 mA je Zweig habe
ich so zustandebekommen.
Dann
schlug die Stunde der Wahrheit. Der
Metallrahmen wurde wieder vorsichtig über das Display geschoben
und fixiert. Noch ohne Anschluß an das Tiptel ein erster
Beleuchtungstest: Die Einkopplung ist prima, die gegenüberliegenden
Fenster strahlen hell, wenn man nur einen Zweig ansteuert. Jedoch auf
dem Displayhintergrund landet nichts. Allenfalls die ersten 5 mm sind
einigermaßen zu sehen. Wenn man die Gehäusescheibe
darüberliegt, merkt man zudem, daß die schwarzen Flächen
die LEDs durchscheinen lassen. Das wäre noch nicht das Drama.
Aber die Helligkeit reicht zu wenig hinein, um selbst die
eingeblendeten Softkeytasten-Beschriftungen genügend zu
illuminieren ...
Also habe ich anschließend alle Kabel und LED-Träger entfernt und alles wieder zusammengebaut und das Thema Auflichtbeleuchtung physikalisch und mental begraben....
Eine Durchlichtbeleuchtung erfordert vermutlich weit mehr Bastelgeschick. Ich fand den Platz zwischen Display und Leiterplatte zu knapp, um dort selbst eine dünne Elektrolumi unterzubringen. Aber Clintwood hat mich eines besseren belehrt. Ob die Reflexionsfolie von der Displayrückseite entfernt werden muß, ist nicht unbedingt klar, denn ein wenig Licht soll sie immerhin durchlassen. Clintwoods Beispiel hat mich jedoch mutig gemacht; ich werde es früher oder später auch probieren.
Da ich mich aber inzwischen auch mit einigen anderen Geräten als dem 195 beschäftige, mache ich das Feld mal wieder frei für weitere Bastelexperten!
Jedem guten Beispiel ist ein Link von hier aus sicher!
Volkers Tiptel pages Tiptel-195-Displaybeleuchtung