Ratingen an Cremlingen...
Kleine FAQ speziell zum Betrieb des 195 am internen S0
der TK-Anlagen von Auerswald (ETS-2204, ETS-4308)
Leicht überarbeitet am 12.03.2002

Was hier steht, betrifft nicht alle Tiptelbesitzer. Ich habe das deshalb ausgegliedert und in diese eigene Datei gepackt.

Am internen S0 der Auerswald- TK-Anlagen ergeben sich eine Reihe Besonderheiten gegenüber dem externen (Telekom-)S0. Hauptsächlich betrifft dies die einzustellenden MSN und eine veränderte Funktion von ISDN-Merkmalen.

Hinweise, Ergänzungen, Berichtigungen sind sehr willkommen: bitte per E-Mail an mich (Kontakt)
So reagiert Auerswald auf die Probleme ...
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Vor- und Nachteile des Betriebes am internen S0 im Vergleich zum Betrieb parallel zur Anlage

in aller Kürze und aus meiner ganz privaten Sicht. Besser finde ich:

+ interne Telefonate, echtes Weitervermitteln, Rückfragen, Dreierkonferenz möglich
+ vollständiges Gesprächs- und Gebührenprotokoll mit Hilfe der Anlage
+ Anrufweiterschaltung mit Hilfe der Anlage wahlweise über 2. B-Kanal (also auch am Standard-Anschluß)
+ Dreierkonferenz mit 2 B-Kanälen (spart Zuschlag; Bedienung vollständig über Menü möglich)
+ leistungsfähigeres LCR mit Hilfe der Anlage

Folgende Nachteile ergeben sich jedoch:

- Unterscheidung zwischen "Anruf Analog" und "Nummer unterdrückt" geht verloren
- "Rückruf bei Besetzt" nur über Anlagenfunktion, Signalisierung wie Anruf
- automatische Wahlwiederholung wird nicht mehr angeboten
- Gespräche ohne Rufnummer erscheinen je nach Einstellung nicht mehr in Anruferliste
- Makeln ist auf maximal zwei Teilnehmer begrenzt
- kein Notbetrieb (außer mit speziellem Umschalter oder Umstecken der ISDN-Verbindung)
- 2 B-Kanäle sind manchmal zu wenig (Bsp: interne Rückfrage unmöglich, wenn man z.B. zeitgleich
im Internet surft)
- Umleitungsart "Call Deflection" (CD) wird (noch?) nicht unterstützt <- stimmt das, wer hat's probiert?

Unverändert bleiben insbesondere

* Makeln
* AB-Betrieb
* Trennung nach angerufener MSN (wenn man die beschriebene MSN-Spiegelung benutzt)
* Gebührenanzeige (die "Anschluß"-Überwachung beschränkt sich logischerweise auf den internen S0)

Und nun noch ein paar immer wieder gern gestellte Fragen: :-)

Wie stelle ich Anlage und Tiptel am besten ein?

Ich empfehle die Kombination "keine automatische Amtsholung" an der Anlage und "automatische Amtsholung" am Tiptel (Menü "Einstellungen-Telefon-Anschlußparameter"). Damit bekommt die (Int)-Taste ihren ihr zugedachten Sinn. Man kann dann wie mit einem Telefon direkt am Amt wählen, das Tiptel setzt die erforderliche Null automatisch vor (ja, auch bei manueller Wahl mit abgenommenem Hörer). Bei ankommenden Rufen wird die von der Anlage richtigerweise davorgesetzte Null eliminiert, so daß Anrufe in der Anrufliste wie gewohnt erscheinen. Auch die Register muß man nicht umprogrammieren.

Damit das Vermitteln funktioniert, muß ECT aktiviert sein (Einstellungen-System-ISDN).

Vor internen Telefonaten oder Programmiersequenzen sowie bei der Nutzung der anlageninternen Kurzwahlspeicher drückt man die (Int)-Taste. Das funktioniert übrigens auch bei Wahl über Register. Ankommende interne Anrufer werden mit einem "i" vor der Nebenstellennummer gekennzeichnet. Der Rückruf aus der Anruferliste funktioniert also auch hier.

Ein Betrieb völlig ohne Amtholung ist natürlich auch möglich (um z.B. die Bedienung in der gesamten Anlage konform zu halten), dabei sind jedoch folgende Nachteile in Kauf zu nehmen:

- LCR muß völlig umgestellt werden (jeweils eine Null davor)
- Vorwahlerkennung durch das 195 funktioniert nicht mehr

Zu letzterer: natürlich könnte man als Vorwahl die des eigenen Ortes inclusive Null davor eintragen, dann sind Anrufe aus dem Ort jedoch nicht mehr "rückruffähig". Auch mein Konvertiertool hilft da nicht weiter: Rufnummern, die im Register ohne Vorwahl abgelegt wurden, werden nicht mehr erkannt.

Wenn ich mein 195 an den internen S0 anschließe, bekomme ich keine Verbindung ("Wahl abgebrochen").

Die eingestellte abgehende MSN muß im Bereich 41-48 (gültige Teilnehmer am internen S0) liegen. Kommt trotzdem keine Verbindung zustande, wird die betreffende Teilnehmernummer vielleicht gerade von einem anderen ISDN-Gerät verwendet?

Am externen Bus habe ich eine Unterscheidung der Anrufe nach MSN. Wenn ich meinem Tiptel eine interne Teilnehmernummer zuweise und in der Anlage die MSNs entsprechend eintrage, geht mir das doch verloren?

Außer mit dem Systemdisplay im Modus 1, ja. Aber meist hat man nicht so viele interne ISDN-Geräte, so daß man praktischerweise mehrere MSNs einfach auf den internen Bus spiegeln kann: die erste MSN klingelt nur an der 41, die zweite nur an der 42, usw., abgehende Rufnummern entsprechend. Statt der externen MSN trägt man im Tiptel jetzt die korrespondierenden internen Nummern ein. Die MSN-Namen können so bleiben! Nun kann man sogar wie gehabt ganz einfach die abgehende MSN wählen!

Nach meiner Erfahrung kann ich sogar mehreren Geräten teilweise dieselben Nummern zuweisen. Anrufe werden parallel signalisiert. Wer zuerst abnimmt, hat. Aber hier lauern auch viele Probleme: eine derzeit benutzte Teilnehmernummer kann z.B. nicht nochmal verwendet werden. Also müssen die Geräte wenigstens abgehend stets eine andere Nummer senden, sonst gibt's evtl. keinen Anschluß.

Seit ich mein 195 am internen S0 habe, bekomme ich kein Rückruf mehr angeboten.

Auerswald signalisiert dieses Feature nicht am D-Kanal (für mich ist das ein Bug, siehe Verweis oben: "So reagiert Auerswald ...") Stattdessen hört man wie an den analogen Nebenstellen das langsame Teilnehmerbesetzt und kann analog dazu die "2" drücken, um einen Rückruf auszulösen (Quittungston oder internbesetzt je nach Erfolg). Den Rückruf verwaltet dann die Telefonanlage. Nachteil: Rückrufe werden nicht mehr speziell, sondern wie normale Anrufe signalisiert - leider sogar ohne Rufnummer (Tiptel zeigt nur "Anruf").

Kann ich Analoganrufer und ISDN mit unterdrückter Nummer nicht mehr unterscheiden?

Jawohl, das geht nicht mehr. Wieder ein Fehler von Auerswald. Das geht zum Teufel. Externe Anrufer erhalten als Rufnummer mindestens die "0" (die von der Anlage vor die externe Rufnummer gesetzt wird), sonst nichts weiter.
Nachtrag: Die neuesten Firmwares für die ETS sollen diese Unterscheidung jetzt aber unterstützen. Hier lohnt sich also mal ein Besuch bei www.auerswald.de im Support.

Anrufer ohne Nummer werden seltsam angezeigt und erscheinen nicht in der Anruferliste

Das passiert z.B. bei automatischer Amtholung durch das Tiptel. Tja, Bug oder Feature? Ich meine, wen will man zurückrufen, wenn keine Nummer da ist? Ich finde sogar, daß meine Anruferliste dadurch (Platz) gewinnt. Was die kastrierte Anzeige betrifft, ein kleiner Tip: Ich habe einen Registereintrag definiert, der "ohne Nummer" heißt und nur eine "0" als Telefonnummer trägt. Anrufe ohne Nummer erscheinen jetzt im Display als "Anruf des Teilnehmers - ohne Nummer".

Man kann sogar noch weitergehen: Der "ohne Nummer"-Teilnehmer bekommt einen individuellen Rufton oder eine Ansage a la "Anruf ohne Nummer". Den Standard-Klingelton kann man dann auf so etwas wie "Anruf MIT Nummer" einstellen. Jetzt hört man auch bei nicht im Register programmierten Anrufern, ob sich der Blick aufs Display (wegen der Nummer) lohnt. Nachteil: Alle Anrufer ohne Nummer klingen dann auf allen MSNs gleich (wenn auch ggf. unterschiedlich laut). Es ist also nichts immer perfekt.

Die Anrufumleitung funktioniert bei mir nicht.

Das kann sehr viele Gründe haben. Die 195-eigene Umleitungsprozedur funktioniert an sich (und zwar als teilnehmerbezogene Umleitung). Böseste Falle jedoch: Der Status der Umleitung wird nicht angezeigt: das Symbol erscheint ständig und blinkt nie. Einzige Kontrolle ist ein Systemdisplay oder das Kontrollauslesen der Konfiguration mit der PC-Software.

Was die direkte Programmierung der Anlage betrifft, so ziehe ich in jedem Falle die Teilnehmerweiterschaltung der kompletten Weiterschaltung einer MSN vor. Hierbei kann eine interne Rufnummer auf einen beliebigen (auch externen) Anschluß umgeleitet werden. Es gilt eine einheitliche Programmiersequenz für alle Apparate der Anlage. Welcher der internen ISDN-Teilnehmer umgeleitet wird, entscheidet die Teilnehmernummer (41-48), mit der sich der Apparat am Bus "anmeldet".

HAHA! Aufgepaßt! Wer seine MSNs wie oben beschrieben auf den internen S0 "gespiegelt" hat, kann sich seine Umleitungsmakros jetzt einfach ins Telefonregister schreiben. "Uml. Privat auf Handy EIN", die Programmiersequenz für die Handynummer einprogrammieren und - WICHTIG - die zu verwendende "interne" MSN einstellen - je nach umzuleitender entsprechender "externer" MSN. So kann man ein Vielzahl möglicher Umleitungen viel flexibler als mit der eingebauten Funktion des 195 setzen oder löschen. - Besonders gut macht es sich, wenn man die Umleitungsziele im Kurzwahlregister der Auerswald ablegt, dann bekommt man keine Probleme mit der Länge der Programmiersequenz.

Bleibt das LCR des 195 funktionstüchtig?

Uneingeschränkt. Die Auerswald bietet ein vom Ansatz her anders strukturiertes LCR, das sich z.B. viel besser zur Trennung des Nahbereiches eignet. Meiner Meinung nach kann man beide LCRs recht gut kaskadieren. So kann man z.B. Orts/Nah-Unterscheidung, Deutschland und Mobilfunk der Auerswald überlassen (ein Eintrag im Tiptel mit "0" mit deaktiviertem Routing reicht dafür) und die Einträge des Tiptels z.B. für eine recht aufgeschlüsselte Auslands- oder Handyliste verwenden. Sobald die Auerswald eine Call-by-Call-Vorwahl (010...) erkennt, schaltet sie "auf Durchzug".

Die Wahlwiederholung funktioniert bei meinem 193 an der Auerswald nicht. Die gewählten Nummern werden nicht eingetragen. Am NTBA ist alles ok.

Das hängt mit einem generellen Signalisierungsproblem zusammen: Durchgestellte Anrufe werden nicht vernünftig signalisiert, die Auerswald spielt den Rufton nur ein. Erst wenn die Gegenstelle abnimmt, wird eine Verbindung signalisiert. Das 193 denkt also vorher, daß noch keine Verbindung hergestellt wurde – und da es keine unvollständigen Wahlversuche in der Wahlwiederholung speichert, tauchen die manuell gewählten Nummern nicht dort auf. Das ist sehr ärgerlich.
Da das Problem aber auch mit anderen Telefonanlagen besteht, hat Tiptel endlich mit der Firmware 1.26 eine Änderung herbeigeführt, was das Wahlverhalten betrifft. Diese Version sollte daher auch an den ETS besser funktionieren.
Dieses Signalisierungsproblem ist verwandt mit der fehlerhaften Signalisierung bei besetztem Teilnehmer.



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